Aller Anfang ist schwer. In meinem Kulturkreis ist der Anfang schlechthin der erste Januar. Warum eigentlich? Dann ist hier Winter. Es wäre doch so viel leichter, im Sommer anzufangen. Mit was oder wem auch immer. Ich beschloss, meine Freunde zum ersten Januar diesen Jahres einzuladen. Warum ist da eigentlich so ein verflixter Genitiv? Wie soll ich das nun wieder meinen Schülern erklären? Das macht es noch schwerer. Anfangen im Genitiv… Und dann wollte ich etwas zaubern. Es sollte aromatisierend-verführerisch sein. Glücklicherweise wurde es ein voller Erfolg. Gegrillte Ameisen mit Nudeln. Buchstabennudeln. Meine Freunde beäugten neugierig die von mir vorbereiteten Teller. Das ist ein attributivisch verwendetes Partizip. Ein Partizip II, wenn das überhaupt jemanden interessiert. Mich interessiert es. Irgendwie. Aber mich interessieren mehr die Fetische meiner Freunde, die diese zu unserem Beisammensein mitgeschleppt hatten. Eine Freundin kam mit ihrer gesamten Froschsammlung, die im Anschluss in der Mülltonne landete. Gierig aßen meine Freunde und ihre Fetische – Frösche, Fische und Tische (Tische???) – das von mir zubereitete Gericht. Und das ohne schlechtes Gewissen. Wegen der Proteine. Frivol verschlangen sie alles und schafften es, sich nicht zu bekleckern. Und dann fing es eigentlich erst an, denn ich hatte natürlich gut gewürzt. Mit Zimt. Aphrodisierend-verführerisch. Das Ende ist also der Anfang…
Ich empfehle zum neuen Jahr die im Insel-Verlag erschienene Lektüre Ein neuer Anfang. Schöne Impulse zum neuen Jahr… Ernstes und Heiteres. Poesie und Prosa. In diesem Sinne wünsche ich ein glückliches neues Jahr! Happy New Year! Feliz año! Bon any! Bonne année!